Bahnhof steht für Bewegung, die ins Leben kommt, oder mahnt zu mehr eigener Aktivität. Er ist gewissermaßen die Schaltstation in unserem Leben zu etwas Neuem und erscheint fast immer im Zusammenhang mit einer situationsbedingten oder altersbedingten Veränderung des Träumenden.
Tiefenpsychologisch das Unbewußte selbst, das uns im Wachzustand helfen will, den richtigen Zug nicht zu verpassen. Unser Lebenszug steht im Bahnhof; in wichtigen Fällen ist es ein mächtiger Kopf- oder Zentralbahnhof, mit großen, dämmrigen Geleisehallen. Solche Bahnhöfe sind wichtigste Traumgebäude, sie sind Ausgangsort für unsere verschiedenen Lebensunternehmungen; weil alles Leben im Unbewußten beginnt. Die oft erwähnte, überpersönliche Instanz, die unser Schicksal dirigiert, erscheint der Bahnhofsvorstand, als Bahninspektor mit goldumrandeter Mütze; haben wir uns zur Reise entschlossen, bestimmt dieser, nicht wir, was geschehen soll. Ob die anschließende Reise gut verlaufen wird, ist nur aus weiteren Traumsymbolen zu deuten. Träume, die von Bahnhöfen handeln, sind sehr häufig. Hierbei ist es gleichgültig, ob es sich um Eisen-, Flug- oder Busbahnhöfe handelt. Zur Deutung des Traums sind die vielen Kleinigkeiten wichtig, so z. B. ob der Träumende zu spät kommt, die Fahrkarte vergessen hat oder in den falschen Zug einsteigt. Diese Umstände sind fast immer wörtlich zu nehmen. Folgende Bedeutungen sind je nach den Begleitumständen möglich:
- Ist der Bahnhof hell, freundlich und stimmt er erwartungsvoll, dann werden wir zu einem neuen Lebensabschnitt, zu neuen Zielen aufbrechen, neue Erlebnisse haben, andere Menschen kennenlernen und neue Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln.
- Betreten wir den Bahnhof nur ungern, zögernd, atemlos, verspätet, so fehlt es an Entschlußkraft und Selbstvertrauen, das Alte hinter sich zu lassen und an das Neue zu glauben. Man sollte mehr Zuversicht entwickeln.
- Bahnhof von außen sehen kann anzeigen, daß ein neuer Lebensabschnitt günstig beginnt.
- Abschied nehmen im Bahnhof zeigt oft eine Trennung von einem anderen Menschen an, nach der man sich im Leben neu orientieren muß.
- Im Bahnhof auf und ab gehen zeigt, daß man auf etwas wartet, das eine Veränderung im Leben bewirken wird, vielleicht ein wichtiger Bescheid von einer Behörde.
- Geht man aus dem Bahnhof heraus, kann das Unbewußte warnen, weil man eine Entscheidung auf die lange Bank geschoben hat.
- Der Bahnhofsvorsteher oder der Mann mit der roten Mütze, der die Abfahrt der Züge bestimmt, stellt im Traum meist die Lebensumstände dar die eine Veränderung im Leben des Träumenden erzwingen.
- Ein Bahnhof im Traum kündigt an, daß eine wichtige Entscheidung bevorsteht. Je mehr Züge ankommen und abfahren, desto mehr Stimmen von außen wollen einem beeinflussen. Man achte allein auf seine innere Stimme.
- zeigt unerwarteten Besuch an; neues Unternehmen, neuer Lebensabschnitt; fester, frischer Entschluß;
- vor sich sehen: im Leben tritt ein Wechsel ein;
- zum Bahnhof wollen, aber der Weg ist versperrt: einige Hindernisse sind noch zu überwinden, bis Veränderungen möglich sind;
- innerhalb eines Bahnhofes promenieren: man erhält eine Botschaft übermittelt;
- sich auf einen ankommen sehen: der unlängst gefällte Entschluß war goldrichtig;
- aus einem solchen herauskommen: dringende Angelegenheiten warten auf ihre Erledigung;
- leerer: man soll sehr vorsichtig sein;
- voller Menschen: Stockung im Geschäft;
- ist der Bahnhof im Umbau oder muß man erst mühselig den richtigen Zug suchen: ein geplantes Vorhaben ist noch in Frage gestellt.
- den Zug im Bahnhof verpassen: man hat eine Chance vertan.
Siehe auch Ankunft Abfahrt Bahnhofsvorsteher Eisenbahn Flugzeug Gleise Zug