Verbindung; Überwindung von Problemen - Welche Kluft bin ich zu überqueren bereit?
Es darf nicht jeder Träumer sich vor seinem Abgrunde wegwenden. "Ich mußte unter Todesmühen hinabsteigen bis auf den Grund." Diesem Träumer ist nämlich wirklich auferlegt, bis auf den Grund seiner Not niederzusteigen, um ihren "Grund" zu erfahren, um in seiner Not wieder Boden zu gewinnen. Gerade solche Träume sind günstig zu nennen, bezwecken sie doch den Anschluß an die innerste, wenn auch dunkle Tiefe. Nicht jeder muß da hinabsteigen. Über den Abgrund führt ein Steg, und über den Strom, auf dessen andere Seite wir zu gelangen haben, wölbt sich eine Brücke. Kaum ein anderes Symbol ist so beglückend und von so günstiger Vorbedeutung für die kommenden Lebenstage, wie eben der Brückentraum. Man ist erlöst von der Angst, endlos warten zu müssen, aber auch von der Gefährdung beim Hinüberschwimmen. Wie gut freilich, wenn dieses mutige Tun gelingt!
In der Traumbetrachtung hat der Träumer darüber zu meditieren, was für ihn unter diesem so glücklich zu erreichenden Jenseitigen zu begreifen ist. Ist ihm der Sinn der anderen Seite aufgegangen, wird er die Tatsache dieser Brücke als ein kräftiges Element in seinen Alltag tragen: "Warum bist Du heute so froh?" "Ich hatte heute Nacht einen wunderbaren Brückentraum!" Eine Brücke ist ein in Träumen häufig vorkommendes Bild, und es verweist fast immer auf den Übergang von einer Lebensphase in die nächste. Sie bezeichnet die emotionale Verbindung zwischen dem Träumenden und anderen Menschen oder zu verschiedenen Lebensbereichen und hat die Bedeutung einer Vereinigung. Sie verbindet Gegensätze oder überbrückt Schwierigkeiten, die in der eigenen Persönlichkeit oder im Verhältnis mit anderen bestehen können. Man wird dadurch aufgefordert, nach mehr innerer Harmonie zu streben und Konflikte durch Kompromisse zu versöhnen. Ebenso spielt es eine Rolle, wie sich der Träumende beim Anblick der Brücke fühlt. Wichtig für die Deutung ist, ob die Brücke im Traum in einem guten, begehbaren Zustand ist oder auch erst im Bau befindlich, ihr Geländer fehlt, sie morsch oder baufällig ist und doch müssen wir hinüber. So klettert der Träumer, stets in der Furcht, zwischen Balken und Träger hinabzufallen, ängstlich über die Brückenkonstruktion. Der Zustand ist ein Hinweis auf die Stabilität des Zugehörigkeitsgefühls, welches der Träumende zur Welt hat und braucht, um Veränderungen in seinem Leben vorzunehmen. Auf der Brücke soll man nicht Dauerwohnung nehmen. Man hat dankbar zu sein, daß ein Verbindendes in uns drin entstand, dann aber weiterzugehen. Folgende Begleitumstände im Traum können die individuelle Deutung erleichtern:
- Gläubig erzogene Kinder werden in Angstträumen von ihrem Schutzengel über rettende Brücken geleitet.
- Wenn wir über die Brücke zum anderen Ufer gehen, erwartet uns eine neue Tätigkeit, die uns zufriedenstellen wird, oder der Anfang einer beglückenden Liebe.
- Eine neue Brücke sehen und/oder über sie gehen zeigt, daß man Wege finden wird, um Schwierigkeiten zu überwinden.
- Eine sehr lange Brücke verheißt guten Fortschritt auf längere Zeit.
- Eine alte Brücke, die morsch und unsicher wirkt, deutet zwar auf Schwierigkeiten hin, zeigt aber gleichzeitig, daß man sie doch beseitigen wird.
- Eine zerstörte Brücke warnt oft davor, nicht alle Brücken hinter sich abzureißen, sondern sich in einer Angelegenheit noch eine Möglichkeit zum Rückzug offenzuhalten; vielleicht deutet sie aber auch darauf hin, daß man durch eigene Schuld einen Kompromiß vereitelt hat und jetzt mit Konflikten rechnen muß.
- Die eingestürzte Brücke sagt uns, daß wir in unserem Seelenleben irgend etwas in Ordnung bringen, daß wir Umwege zum Glück machen müssen.
- Unter einer Brücke durchgehen ermahnt dazu, seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und sie weiter zu verfolgen.
- Sieht man mehrere Brücken, weist das auf bevorstehende Probleme hin, die vielleicht mit einer Entscheidungsschwäche in Beziehung stehen.
- Die Art der Brückenkonstruktion verrät uns, ob auf unserem Lebensweg Hindernisse aufgebaut sind: Das fehlende Geländer oder die noch im Bau befindliche Brücke zeigen dem Träumer gefahrvolle Stellen an.
- intakt sehen: bedeutet, daß deine Unternehmungen erfolgreich sein werden; Ein sehr gutes Omen! Streitigkeiten in der Ehe werden bald durch Versöhnung beendet, und danach wird eine Zeit des guten Einvernehmens folgen. Unter Arbeitskollegen herrscht nach einer Zeit der Spannungen wieder gutes Klima.
- mehrere sehen: Ärger und Verdruß;
- vor sich sehen: man sollte sich vor Betrug und falschen Bewunderern hüten;
- auf einer gehen: man muß auf der Hut sein;
- auf einer hinfallen: Verhinderung an Geschäften;
- überschreiten: viel Arbeit erwartet dich und wahrscheinlich ein Wechsel deiner Verhältnisse;
- überqueren: sagt die Überwindung von Schwierigkeiten voraus, auch wenn die Mittel dazu gefährlich erscheinen; jedes Hindernis stellt eine Katastrophe dar;
- über eine sehr lange Brücke gehen: zeigt viel Fortschritt im Leben an;
- eine lange, baufällige, die sich unheimlich in die Dunkelheit hineinwindet: prophezeit den
- Verlust Ihrer liebsten Besitztümer und traurige Ereignisse; jungen verliebten Menschen verheißt dieser Traum Enttäuschung, da die geliebte Person ihren Idealvorstellungen nicht verspricht;
- über eine alte, unsichere gehen: man wird einer Gefahr noch glücklich ausweichen können;
- über eine sehr lange gehen: großer Fortschritt im Leben;
- eine einstürzen sehen oder selbst mit dieser abstürzen: ein bestimmtes Vorhaben wird nicht erfolgreich verlaufen; eine Pechsträhne, an der man ein wenig mitschuldig ist;
- abbrechen sehen: läßt Krankheit befürchten, man soll in diesem Fall keine Veränderungen vornehmen und nichts Unbekanntes unternehmen;
- von einer fallen: Gehirnerkrankungen;
- klares Wasser: verheißt Wohlstand;
- trübes Wasser: das Fortkommen wird erlahmen.
Siehe auch Abgrund Bau Fluss Wasser