Das Untere; das Unbewußte - Welcher Teil meines Unbewußten ist bereit, ans Licht zu kommen?
Der Traum scheint eine Vorliebe für ambivalent, zweideutig erlebbare Räume zu haben. Dazu gehört der Keller. Dieser ist im psychologischen Vergleich ein Raum des persönlichen Unbewußten (es wird auch manches, das wir nicht mehr benötigen, dort verstaut). Gleichzeitig ist er schon in der Nähe dunklerer kollektiver Tiefe, ist er doch in die Erde eingebaut. Im Keller sind Vorräte aufgestapelt, dort liegt der Wein, und der Keller nimmt uns selbst auf, wenn wir bedroht sind. Ursprünglich war er dunkel, man trug das Licht von oben in ihn herab, und nicht nur das Kind fürchtete, Gefährlichem zu begegnen. Wie hie und da im Leben versteckt sich im Traum der Dieb oder der Verbrecher in den dämmerigen Kellerräumen, um uns zu überfallen, wenn wir im Schlafe, also unbewußt sind. Im Keller - man darf dabei allerdings nicht an die hygienischen durch einen Handgriff überbeleuchteten Keller der modernen Häuser denken - lebt Unerlaubtes. Mäuse nagen an unseren Vorräten; in alten feuchten Kellern gab es einst Kröten und Molche und allerlei häßliches Kleintier, die unsere Ängste vor Unerforschten emotionalen Fragen repräsentieren. Der Traumkeller ist wie der wirkliche Keller erfüllt von geheimer Lebensdichte und umwittert von Gefahren. In ihm sind die Vorräte der Seele, die Möglichkeiten des Unbewußten, auch das, was noch nicht ausgepackt wurde und uns damit noch nicht zur Verfügung steht. Wer träumt von einem Gang in den Keller, der geht hinab in diese Tiefe, um Speise zu holen, um den Wein heraufzutragen, oder er muß die Begegnung tun mit dunklen Wesenzügen seiner Seele.
Darum ist der Keller ein Ort des Reichtums, aber auch ein Ort der Angst. Er umschließt alles, was "unten" ist, damit auch den dunklen Teil unseres Leibes. Viele Menschen begehren freilich nicht zu wissen, was im dunklen Kellergeschoß vorhanden ist ("was für Leichen im Keller liegen"), was in diesem geschieht. Wer in ihn hinabsteigt, der hofft also, etwas aus der Dunkelheit ans Licht bringen zu können. Tappt man in einem dunklen Keller umher und fürchtet sich, will uns jemand am Zeug flicken. Suchen wir im Keller nach einem Einbrecher, fürchten wir im Wachleben einen Menschen, der ungefragt in unser Leben einbrechen will. Da der menschliche Körper in der Sprache des Unbewußten das Haus ist, umschreibt der Keller auch die unteren Extremitäten; stürzt er ein, sind also unsere Beine und Füße bedroht, was damit übersetzt werden könnte, daß wir aus einer augenblicklichen Lage der seelischen Belastungen, denen sich unser Bewußtsein nicht gewachsen fühlt, kaum einen gangbaren Ausweg finden. Sie sollten solche Träume sehr ernst nehmen und genau auf die Einzelheiten achten. Sie könnten Lösungen aufzeigen oder helfen, etwas klarer zu sehen. Wie fühlten Sie sich im Traum, als Sie im Keller waren? War es dunkel oder hell? War er leer oder voll?
- Ein ungünstiges Omen! Verkündet Unannehmlichkeiten infolge Hochmut und Dünkel; auch: kann eine Reise anzeigen oder die Erweiterung von beruflichen Interessen;
- in einen gehen: man wird in den nächsten Wochen sehr viel Geduld und Ausdauer benötigen;
- mit reichlich Kohle darin: gute Geschäfte mit einem entfernten Partner, möglicherweise im Ausland; man wird in naher Zukunft gute Neuigkeiten erwarten können;
- sich in einem kalten, feuchten befinden: man wird von Zweifeln geplagt; man verliert die Zuversicht und hegt düstere Gedanken, die einen nicht mehr loslassen, wenn man seinen Willen nicht durchsetzt; auch: deutet auf Besitzverlust hin;
- einen Weinkeller sehen: es wird einem ein Gewinnanteil aus zweifelhaften Geschäften angeboten; auch: eine nahestehende Person bereitet einen Betrug vor;
- in einem wohnen: man sollte einen bescheidenen Lebensstil führen und die Ausgaben drastisch einschränken, da eine Notlage droht;
- einen einstürzen sehen: Vorsicht, ein Unglück bricht herein;
- Träumt eine junge Frau von einem Weinkeller, bekommt sie ein Heiratsangebot von einem Spieler oder Schwindler.
Siehe auch Grotte Gruft