Ein tröstlicher Zuspruch schädigt Leute, die in glücklichen Verhältnissen leben, während er denen dienlich ist, die in einer Klemme sind; die ersteren bringt er dahin, daß sie in ihrer Mutlosigkeit angesichts der über sie hereinbrechenden Plagen eines tröstlichen Zuspruchs bedürfen, den letzteren gibt er gute Hoffnungen ein; und dieser Ausgang ist folgerichtig und hat seinen guten Grund. Denn niemand sagt zu einem Sehenden: "Du wirst wieder sehen", sondern selbstverständlich zu einem, der den grauen Star hat; niemandem zu einem Gesunden: "Du wirst wieder zu Kräften kommen und gesunden", sondern natürlich zu einem Kranken. Ebenso verhält es sich, wenn jemand an einen anderen herantritt und sagt: "Reichtum dir, Segen, Glück und alles erdenkliche Gute!", Wünsche, wie man sie offensichtlich einem Menschen gegenüber äußert, der weder in guten Verhältnissen lebt, noch tun und lassen kann was er will. Wenn jemand einem Bedrängten Befreiung aus der mißlichen Lage prophezeien sollte, dann rufe man sich die Ausführungen über die zuverlässigen Gewährsmänner ins Gedächtnis; ist ihr sprechen Glaubwürdig, muß man ihm vertrauen, wenn nicht, ihn als einen
Betrüger verachten.
Siehe auch Gewährsmänner